Die Richtung ist jedem klar, aber in dem Text steckt auch die Windgeschwindigkeit.
Für "mäßig" 11-15 kn oder 4 Bft und für "frisch" 16-21 kn oder 5 Bft.
Natürlich kann es immer wieder zu kleinen individuellen Abweichungen kommen.
• Windvorhersagen und Warnungen
Die Windvorhersage enthält die Angaben über die mittlere Windrichtung und Windstärke (in Bft). Als Schwankung der Windrichtung soll ein Winkel von 45 Grad nicht überschritten werden, d.h. West bis Südwest und nicht West bis Süd. Ist eine Richtungsänderung von mehr als 45 Grad zu erwarten, wird eine spätere Richtung angegeben, also z. B. West bis Südwest, nordwestdrehend. Ist der Wind dagegen sehr variabel, wird z. B. Wind aus südlichem Sektor mit "südlichen Winden“ angegeben. Dabei kann der Wind zwischen Südost und Südwest schwanken.
• Windstärke
Bei der Angabe der Windstärke in Beaufort (Bft) wird die Spanne von 2 Bft nicht überschritten. Ausnahme sind umlaufende Winde mit Windstärken bis maximal Bft 4 (also Südwest 2 bis 4, aber Südwest 5 bis 6, zunehmend 7, nicht Südwest 5 bis 7). Ist über den Vorhersagezeitraum eine Veränderung zu erwarten, benutzt man den Zusatz "zunehmend" oder "abnehmend".
Angaben zwischen zwei Windstärken (z. B. 4 bis 5) können bedeuten:
- Mittel über Zeit und Gebiet (Bft 4 bis 5, also ca. 16 kt)
- Wind schwankt örtlich zwischen Bft 4 und Bft 5 während des gesamten Zeitraums
- zeitliche Zunahme von Bft 4 auf Bft 5 für das ganze Gebiet
- Wind schwankt zeitlich zwischen Bft 4 und Bft 5 im gesamten Gebiet
Falls möglich, fügt man den Zusatz hinzu:
- 4, zunehmend 5 (langsam, rasch, später, vorübergehend)
- 4, zeitweise 5
- 4, strichweise 5
- 4, im Westteil 5
• Böen
Normalerweise wird auf die Angabe von Böen zum Mittelwind verzichtet. Gelegentlich wird in Seewetterberichten trotzdem der Zusatz "böig" verwendet. Er soll auf höhere Böigkeit hinweisen, als es nach Statistik zu erwarten wäre. Dies kann auch als Zunahme der mittleren Windstärke verstanden werden. So kann z.B. "Südwest 4 bis 5, böig" bedeuten, dass für kurze Zeit der Südwestwind im Mittel mit Bft 6 weht. Die Zusätze "Schauerböen", "Gewitterböen", "schwere Sturmböen" oder "Orkanböen" stellt eine Warnung dar. Dabei handelt es sich um Böen, die wesentlich über der zu erwartenden mittleren Windstärke liegen. Im Sommer können während Gewittern Böen von Bft 8 und höher auftreten.
• Warnungen
Neben den zu festen Zeiten ausgestrahlten Seewetterberichten werden daher Wind- und Sturmwarnungen über NAVTEX, SafetyNet (Inmarsat) und über Funkfernschreiber-Ausstrahlungen der DWD-Sender verbreitet. Diese Warnungen sehen beispielsweise so aus:
Flensburg bis Fehmarn: Südwest 6, dabei Böen bis 8 Bft.
Starkwind: 6+7 Bft., Sturm: 8+9 Bft., schwerer Sturm: 10 Bft., orkanartig: 11Bft., Orkan: 12 Bft. Die Warnungen sollen möglichst 6 bis 8 Stunden vor dem zu erwartenden Ereignis übermittelt und verbreitet werden. Bei sehr schnellen Entwicklungen kann die Vorlaufzeit auch kürzer sein.
• Sicht
Neben der Windvorhersage werden in Seewetterberichten auch Angaben zu den Sichtverhältnissen gemacht. Hierbei muss man zwischen der meteorologischen Sicht bei Tag und der Feuersicht bei Nacht unterscheiden.
• Meteorologische Sicht
Horizontale Entfernung in einer vorgegebenen Richtung, in der es gerade noch möglich ist, ein dunkles Objekt vor einem hellen Hintergrund mit dem Auge zu erkennen.
Finden sich keine festen Sichtziele, kann die Sicht aus der aktuellen Trübung oder Klarheit der Luft abgeleitet werden. Man kann sich hier die sogenannte Kimmsicht zunutze machen. Die Kimm ist die Trennlinie zwischen Wasser und Himmel. Ist sie aus einer Beobachtungshöhe von 5 Metern deutlich zu erkennen, beträgt die Sicht etwa 4,5 Seemeilen. Ist sie verschwommen, beträgt die Sichtweite zwischen 2 und 4,5 Seemeilen.
• Feuersicht
Entfernung, in der eine Lampe mit einer vorgegebenen Lichtstärke gerade noch zu sehen ist. Nicht nur Dunst und Nebel führen zu Sichtrückgang, auch Niederschlag kann je nach Intensität eine Sichtverschlechterung verursachen. In Seewetterberichten sind konkrete Entfernungsangaben nicht sinnvoll, da sich die Sichtverhältnisse räumlich und zeitlich sehr unterscheiden. Daher wählt man eine sprachliche Darstellung, wie z.B. "stark diesig", "mäßige Sicht", etc.
Da die Sicht je nach Himmelsrichtung unterschiedlich sein kann, wird aus Sicherheitsgründen in allen meteorologischen Angaben stets die geringste Sichtweite angegeben.
• Seegang
Seegangsvorhersagen in Seewetterberichten sind gemäß internationaler Verpflichtungen fester Bestandteil von Seewetterberichten. Im Beobachtungsdienst auf See spielt die signifikante Wellenhöhe eine wichtige Rolle. Sie ist definiert als die mittlere Höhe des höheren Drittels aller in einem Seegebiet vorkommenden Wellen.
• Windsee
Als Windsee bezeichnet man den Seegang, der im Wesentlichen durch den am Ort oder in der näheren Umgebung herrschenden Wind angefacht und aufrechterhalten wird. Sie zeichnet sich durch die spitze Form der Wellenkämme und die Ungleichmäßigkeit der einzelnen Wellen aus.
• Dünung
Dünungswellen sind deutlich länger als die Wellen der Windsee und stark abgerundet. Dünung ist alter Seegang und kann große Entfernungen zurücklegen.
Seewetterbericht
ein Beispiel:
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Redaktion: Otmar Langer , Informationselektronikermeister Meister in Erkrath
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Fotos mit freundlicher Genehmigung: Jens Bodenstein und Christian Langer.
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